26.04.2019
Prüfungsfrage zu psychosomatischen Erkrankungen
In der letzten schriftlichen Prüfung (20.03.2019) gab es seit langer Zeit wieder eine Frage zu psychosomatischen Erkrankungen:
Bei welchen der folgenden Erkrankungen wirken psychische Faktoren in der Krankheitsentstehung oder –verschlimmerung mit?
Richtige Antwort: E)
Definition von psychosomatischen Erkrankungen (Synonym: Psychosomatosen)
Die multifaktorielle Genese psychosomatischer Erkrankungen setzt sich z. B. zusammen aus:
mit unterschiedlicher Gewichtung, die sich gegenseitig beeinflussen.
Zu den psychischen und psychosozialen Faktoren gibt es unterschiedliche Erklärungsmodelle, z. B. aus der Psychoanalyse, der Stresstheorie und dem Konzept der Alexithymie*).
Zu den psychosomatischen Erkrankungen zählen allgemeinhin z. B.:
Der Anteil der psychischen Faktoren an den Ursachen der Krankheitsentstehung und deren Aufrechterhaltung bzw. Verschlimmerung ist unterschiedlich groß – bei einigen Patienten spielt sie eine große Rolle, bei anderen hingegen nicht.
Es ist also nicht möglich, alleine vom Krankheitsbild und dessen Symptomen zu entscheiden, ob es sich bei einer Erkrankung, die allgemeinhin als psychosomatisch gilt, im Einzelfall tatsächlich um eine Psychosomatose handelt oder nicht.
Entscheidend ist die Frage, welchen Anteil ein psychischer Faktor im individuellen Fall an der Entstehung, am Verlauf und Heilungsprozess hat.
Die Erforschung von psychosomatischen Erkrankungen unterliegt einer ständigen wissenschaftlichen und medizinischen Weiterentwicklung sowie neuer Erkenntnisse im Fachbereich der psychosomatischen Medizin; insofern kann dieser Blogbeitrag nur einen groben Überblick geben.
*) Konzept der Alexithymie:
Mit dem Konzept der Alexithymie wird versucht, die typische Charakterstruktur von Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen zu beschreiben:
Weitere Details finden Sie in Skript Nr. 8 "F5: Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren"